Gusti Erdel scheibt einen Brief an Putin

Herrn

Präsidenten der Russischen Föderation

Wladimir Putin

Kreml 103132

Russische Föderation         

Moskow

Sehr geehrter Herr Präsident der Russischen Föderation,

beim Studieren Ihrer Biographie ist mir als erstes aufgefallen, dass Sie am 7. Oktober 1952 geboren sind.

Ich selbst bin am 9. Oktober 1952 in Trier / Germany geboren. Trier ist ebenfalls die Geburtsstadt von Karl Marx und die ältestes Stadt Deutschlands.

Wir Beide durchlebten die 50er Jahr, betreut durch unsere Eltern und diese Jahre waren von den Folgen des Krieges noch stark geprägt. Hatte doch Deutschland Russland und den anderen Ländern Europas großes Leid beigefügt.

Aber dafür ist ein Mensch verantwortlich, den ich aus vollem Herzen verachte und mich gleichzeitig auch schäme, Adolf Hitler.

Meine Mutter, die heute 95 Jahre alt ist, erzählte uns als Kinder davon, dass man während des Krieges in ständiger Angst lebte; Angst ums Überleben, aber auch in der Angst, liebe Verwandte zu Hause oder an der Front zu verlieren.

Während der Kubakrise 1962 zündeten meine Mutter und meine Großmutter täglich Kerzen an und beteten zu Gott, dass kein Krieg zwischen Russland und Amerika aufkomme.

Sie und Ihre Familie wurden, vermutlich unter ähnlichen Bedingungen, ebenfalls mit diesen Sorgen überzogen und ich bin fest davon überzeugt, dass Ihre Mutter und Ihr Vater das Beste für ihre Kinder und sich selbst wollten. Aus den Kindern sollte etwas besseres werden und man strebte einen gewissen Wohlstand an.

Dies war in Russland genauso wie in Europa.

Sie entschieden sich damals dem KGB beizutreten und auf diesem Wege für die innere Sicherheit Russlands zu sorgen.

Ich selbst wählte den Weg zur Polizei und sorgte in meinen kleinen, bescheidenen Möglichkeiten für innere Sicherheit, Ruhe und Ordnung.

Sie erreichten zwischenzeitlich das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation, einem Land, welches riesengroß erscheint und über reiche Bodenschätze verfügt.

Ich dagegen bin in meinem beruflichen Leben in den Stand eines Polizeihauptkommissars gekommen und wurde auch als solcher in den Ruhestand versetzt.

Wir beide werden im Oktober dieses Jahres 70 Jahre alt und können sicherlich auf ein erfülltes und mit vielen Eindrücken geprägtes Leben zurückblicken. Die Geschichte wird zeigen, ob die Füllen dieser Leben als gut oder schlecht zu bewerten sind.

In jedem Falle habe ich mich aber dazu entschieden, keine Kriege zu unterstützen, zu fördern oder mitzumachen. Man hat mir in meinem Leben gezeigt, dass das wichtigste des Lebens darin besteht, es eigenständig mit Ideen, Freuden und Freunden zu füllen und gemeinsam alt und glücklich zu werden.

Mich stimmt der Einmarsch und somit der Eintritt in einen neuen Krieg gegen die Ukraine sehr traurig. Ich glaube, dass ich für Millionen von Menschen spreche.

Traurig aus dem Grund, dass meine Mutter mit 95 Jahren schon wieder in Angst leben muss, jeden Tag eine Kerze anzündet und zu Gott betet, dass man den Menschen, die am Krieg beteiligt sind, egal ob Russen oder Ukrainer, kein Leid mehr zufügen möge.

Hinter jedem Soldaten, egal, wo er kämpft, steht eine Familie mit Kindern, Eltern und Geschwistern, die für ihn beten und sich sorgen.

Sie tragen die Ängste zu ihren Freunden und ganze Völker leiden mit. Ich mache keine Unterschiede zwischen der ukrainischen oder russischen Mutter, die für ihren Sohn betet, dass er gesund zurückkommen möge, es ist der Mensch und sein Leben, was alle beim Gebet vereint.

Wie viele Menschen werden durch die notwendige Flucht vor der kriegerischen Auseinandersetzung heimatlos?

Wie viele Menschen verlieren innerhalb einigen Sekunden all das, was sie sich im Laufe ihres Lebens aufgebaut haben und es an ihre Kinder weitergeben möchten?

Sie haben eine Notwendigkeit gesehen in dieses Land einzudringen, auch unter hohen Verlusten auf beiden Seiten der Kontrahenten.

Nur Sie und Ihre Einsicht können dieses Gemetzel stoppen. Stoppen Sie es bitte schnellstmöglich, bevor es zu spät ist.

Ich appelliere an Ihre Menschlichkeit, an Ihre moralische Verpflichtung für ein gesamtes Volk Verantwortung zu tragen und diese Verantwortung zum Wohle des gesamten Landes auszudehnen.

Ich habe damals in dem Geschichtsunterricht von einem klugen Lehrer erfahren, dass die schlimmsten Menschen, die die Welt besitzen wollten,  herrische Diktatoren waren.

Dabei fielen die Namen Hitler, Franco und Stalin.

Diese Namen wurden durch ihre Biographien mit einer hohen, negativen Last belegt, weltweit werden diese Namen mit Verachtung und mit Missachtung genannt. Sie sind verantwortlich für Millionen von Toten, Ungerechtigkeit, Folter und Morden.

Sie, Herr Präsident,  können noch verhindern, dass man in den folgenden Generationen den Namen Wladimir Putin diesen drei schlimmen Menschen beifügen muss.

Ich möchte nicht, dass Menschen, wie meine Mutter, täglich Kerzen aufstellen, zu Gott um Frieden beten und in Ängsten leben. Ihre, leider verstorbene Mutter, würde Ihnen sicherlich dasselbe sagen und vielleicht auch ihren mütterlichen Einfluss geltend machen.

Bitte stoppen Sie diesen Krieg im Namen der Menschlichkeit, zeigen Sie Stärke und gehen Sie in die Geschichte ein als ein russischer Präsident, der seinem Volke diente und es zum Wohlstand aller Russen führte.

Sie alleine haben es in der Hand und ich bitte inständig darum, diese Möglichkeit der Friedensschaffung im Namen aller russischen, ukrainischen und europäischen Bürger auszuschöpfen.

Die ganze Welt würde aufatmen, im russischen Bären wieder einen Freund und treuen Vertragspartner zu finden.

Mit freundlichem Gruß

Gusti Erdel

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